PRESSEMITTEILUNG 368/2023

Aschaffenburg, den 16.10.23

St 2305 - Fahrbahnerneuerung Wiesen-Frammersbach

Aufhebung der Vollsperrung zwischen Wiesen und Frammersbach - Fertigstellung der Fahrbahnerneuerung über 3,6 km - Der Verkehr auf der Staatsstraße 2305 zwischen Wiesen und Frammersbach konnte am Freitag, den 13. Oktober 2013 auf der rundum erneuerten Fahrbahn wieder anrollen. Seit dem 28. August 2023 war die Verbindung für die Erneuerung der oberen Asphaltschichten voll gesperrt. Die ausgeschilderte Umleitungsstrecke von Wiesen über Flörsbach nach Frammersbach wird wieder aufgehoben.

Die Staatsstraße 2305 zwischen Wiesen und Frammersbach verbindet die Landkreise Aschaffenburg und Main-Spessart im äußersten Norden entlang der Landesgrenze zu Hessen. Nachdem die Fahrbahn der Staatsstraße am Ende ihrer Lebensdauer angekommen war, musste sie erneuert werden. Die Vollsperrung ist seit Freitag, den 13. Oktober 2023 wieder aufgehoben.

Während der Vollsperrung wurden die Bankette abgetragen und standsicher neu befestigt. Die Asphaltdeckschicht wurde vollflächig auf einer Fläche von über 18.000 Quadratmetern abgefräst. An einzelnen Stellen wurden in den darunterliegenden Schichten Schadstellen tiefgreifend saniert. Anschließend wurden 8 cm neue Asphaltbinderschicht und zuletzt 4 cm Asphaltdeckschicht aufgetragen. Das geschah nahtlos aus einem Guss über die gesamte Fahrbahnbreite, sodass eine dauerhaft ebene Fahrbahn entstand. Den Abschluss bildete die Fahrbahnmarkierung. Ein Wanderparkplatz nahe Wiesen wurde ebenfalls vollständig erneuert. Der Freistaat Bayern investiert in dem Projekt 900.000 € in die Bestandserhaltung des Straßennetzes.

Der Freistaat Bayern und das beauftragte Bauunternehmen Gebr. Stolz aus Hammelburg realisierten bei dieser Baumaßnahme ein bautechnisches Pilotprojekt mit einer innovativen Asphaltmischung. Der sogenannte Niedrigtemperaturasphalt ist bei einer deutlich niedrigeren Temperatur als herkömmliche Mischungen gleichermaßen verarbeitbar. Dieses und weitere Pilotprojekte sollen die Serientauglichkeit dieser Bauweise bestätigen.

Die Anwendung von Niedrigtemperaturasphalt spart einerseits Energie bei der Herstellung ein und dient somit dem Klima- und Ressourcenschutz. Zudem wird die Gesundheit der eingesetzten Arbeitskräfte im Straßenbau geschützt, da das heiß angelieferte Asphaltmischgut infolge der niedrigeren Verarbeitungstemperatur weniger Aerosole als herkömmlicher Walzasphalt freisetzt. Die nötigen Eigenschaften werden durch die Zugabe wachsartiger Zusatzstoffe oder ein verändertes Bitumen als Bindemittel erreicht. In diesem Pilotprojekt wurde Schaumbitumen verwendet.

Die Baumaßnahme wurde wissenschaftlich begleitet und ist Bestandteil eines landesweiten Erprobungsprogrammes des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr. So wurden Arbeitsplatzkonzentrationen der Aerosole gemessen und Materialproben untersucht. Um auswertbare Vergleichswerte zu erhalten, wurde abschnittsweise herkömmlicher und temperaturabgesenkter Asphalt eingebaut. Auch nach Abschluss der Bauarbeiten wird das Langzeitverhalten unter der Verkehrsbelastung weiterhin beobachtet.

Anlass für die Straßenbauarbeiten war ein dringend erforderlicher Austausch der oberen Asphaltschichten des Fahrbahnoberbaus. Straßenschäden wie Schlaglöcher, Unebenheiten, die zunehmenden Flickstellen und der steigende laufende Instandhaltungsaufwand zeigten, dass diese das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben. Die Arbeiten erstreckten sich auf eine Länge von ca. 3,6 km zwischen dem östlichen Ortsausgang von Wiesen und der Landkreisgrenze zu Main-Spessart.

Im Schutz der Streckensperrung wurde zudem durch die Erneuerung und Neuaufstellung von Schutzplanken sowie die Schaffung von hindernisfreien Seitenräumen die passive Verkehrssicherheit verbessert. Die Fahrbahn im östlich anschließenden Abschnitt bis Frammersbach wurde bereits vor einigen Jahren erneuert. Die Bayerischen Staatsforsten nutzten die Gelegenheit der Vollsperrung, um notwendige Waldarbeiten zum nachhaltigen Waldumbau im Staatsforst in Fahrbahnnähe durchzuführen. Die Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer konnten damit auf das unvermeidbare Mindestmaß begrenzt werden. Mit der nun abgeschlossenen Baumaßnahme ist der gesamte Streckenzug zwischen Wiesen und Frammersbach für die kommenden Jahrzehnte instandgesetzt, sodass auf absehbare Zeit keine weiteren straßenbaubedingten Sperrungen nötig werden.

Das Staatliche Bauamt Aschaffenburg bedankt sich für das Verständnis der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sowie bei den Anwohnerinnen und Anwohnern der Umleitungsstrecke.